Gesunder Gartenboden

Die Grundvoraussetzung für gesundes Pflanzenwachstum ist gesunder Gartenboden. Gesunder Gartenboden ist nährstoffreich, hat eine vitale Krümmelstruktur und wimmelt nur so vor Bodenlebewesen. Nur noch in wenigen Gartenböden können diese Eigenschaften vorgefunden werden.

Dabei führt der Aufbau eines fruchtbaren und gesunden Bodens zu sehr vielen Vorteilen. Der Boden kann  besser Wasserspeichern und pflanzenverfügbar machen, es wird weniger Düngen notwendig und die Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten.

Entscheidenden für die Fruchtbarkeit des Bodens ist der Humusanteil. Die Humuschschicht ist die oberste Bodenschicht, welche sich aus verrotteten organischen Substanzen bildet. Ob für den Gemüseanbau, Obstbäume, Beerensträucher oder Zierpflanzen – die meisten Pflanzen beziehen ihre Hauptnährstoffe aus der Humusschicht. Für den Humusaufbau sind im wesentlichen die Bodenlebewesen zuständig.

Deshalb ist es in der ökologischen Landwirtschaft und auch in der Permakultur ein wichtiges Anliegen, Bodenlebewesen wir Regenwürmern, Asseln oder auch Bodenmikroorganismen einen günstigen Entwicklungsraum zum schaffen. Konkrete Methoden um die Bodenqualität langfristig im eigenen Garten zu steigern und zu erhalten sind Beispielsweise:

– Arbeiten mit Mulch
– Ausbringen von Gründüngungspflanzen
– Fruchtfolge im Gemüseanbau
– Mehrjährige Pflanzen – Beispielsweise durch kleine Waldgartenhecken
– Gärtnern ohne Umgraben
– Ausbringen von Kompost

Herstellen von Garten-Kompost:

Kompost ist eine wichtige Möglichkeit der Bodenverbesserung. Beim kompostieren können fast alle im Garten anfallenden Stoffe verwertet und wieder zu fruchtbarer Erde gemacht werden. Blattlaub, geschredderte Äste,  Grasschnitt, Hühnerkot, gehäckselter Heckenschnitt und Getreidestiele gehören alle in den Kompost. Auch im eigenen Haushalt anfallender Biomüll wie rohe Gemüse- und Obstreste, Blumen und Kräuter oder Tee- und Kaffeesatz, kann auf den Komposthaufen.

Pflanzen die mit Pilzkrankheiten befallen sind, sollten in der Bio-Tonne entsorgt werden und nicht auf den Kompost.  So auch Erdbeeren mit Welkekrankheit oder Tomaten mit Braunfäule. Weiterhin dürfen gekochtes Fleisch und Pflanzen, die schon Samen gebildet haben nicht auf den Kompost.

Im Laufe des Jahres wird Material zur Kompostierung in getrennten Behältern gesammelt. Steht genügend Material zur Verfügung, wird der Komposthaufen in einem Zug aufgesetzt. Als erstes wird auf dem Boden zur Belüftung eine etwa 20 Zentimeter hohe Schicht aus Baum- oder Heckenschnitt ausgebracht. Über diese Schicht wird eine feine Schicht, etwa 2 bis 5 Zentimeter, Startermaterial gestreut. Das kann schon reifer Kompost oder Gartenerde gemischt mit Gesteinsmehl, Hühner- oder Pferdemist sein. Das übrige, im Laufe des Jahres gesammelte Material wird dann als weitere ca. 20 bis 30 Zentimeter hohe Schicht drübergelegt. Anschließend gibt es wieder eine 2 bis 5 Zentimeter hohe Schicht Startermaterial. Diese Schichtung wird dann immer wiederholt (eine Schicht gesammelte, organische Materialien und eine Schicht Startermaterial) bis der Kompost ca. 1 Meter hoch ist. Als weitere Starthilfe für den Kompost ist auch das Einbringen von zerkleinerten Brennnesseln oder Beinwell geeignet und ab und an ist es förderlich, den Komposthaufen mit Brennnesseljauche zu gießen. Bei der Kompostierung wird organisches Material von Bodenlebewesen zu Humus abgebaut. Dieser Vorgang wird als Rotte bezeichnet. Die an der Rotte beteiligten Lebewesen verbrauchen viel Sauerstoff. Besteht unzureichende Belüftung, kommt es zu Sauerstoffmangel und es entsteht Fäulnis. Der Boden, auf dem der Kompost aufgebaut wird, darf deshalb nicht mit Beton oder Folie abgedichtet sein, sonst können Bodenlebewesen nicht zuwandern und durch die Staunässe kann ebenfalls Fäulnis entstehen. Rotte ohne Wasser ist jedoch auch nicht denkbar, deshalb
sollte der Kompost gleichmäßig feucht, jedoch nicht zu nass gehalten werden. Um das Austrocknen des Komposthaufens zu verhindern, ist eine günstige Platzwahl entscheidend. Der Kompost sollte einen windgeschützten, halbschattigen Platz unter Bäumen erhalten. Der fertige Komposthaufen sollte demnach mit einem  wasserdurchlässigen Material abgedeckt werden. Das kann z.B. Naturmaterial, wie Laub von Obstbäumen sein. Ist der Kompost aufgesetzt und abgedeckt, wird er stehen gelassen. In den ersten vier bis sechs Wochen findet eine Erhitzung des Komposts durch die darin stattfindenden
Prozesse auf ca. 80 Grad Celsius statt. Danach kühlt er wieder auf etwa 40 Grad Celsius ab. Ein Umsetzen des
Komposthaufens wird von Fachleuten nach etwa zwanzig bis vierundzwanzig Wochen empfohlen, aber auch ohne
Umsetzen ist der Kompost nach etwa neun bis zwölf Monaten reif und fertig, um im Garten ausgebracht zu
werden.

(Düngen mit Gesteinsmehl und Pflanzenjauche siehe Permakultur-Broschüre Seite 17 und 18)

Wer zu diesem Thema einen Vortrag oder Workshop für seine Bildungseinrichtung Buchen möchte kann mich gerne anschreiben unter info@naturblume.eu